Text: Sophia Blank, Sabrina Karmann //  Fotos: Richard Kienberger

Die gängigen Definitionen eines Kraftortes mögen spirituell anmuten, manchmal esoterisch und oft abstrakt. Entsprechend groß
ist die Bandbreite: Manche Menschen verstehen darunter einen
bestimmten, fest definierten Ort, der ihnen und vielleicht auch vielen anderen Besuchern ein Gefühl von Stärkung oder Beruhigung gibt. Für andere ist der Kraftort mehr ein individuelles Gefühl, das sich nicht
unbedingt an eine bestimmte Stelle bindet – man denke nur an den Sehnsuchtsort „Meer“, das für viele Menschen der beste Ort ist, um sich zu erholen und Kraft zu tanken. Es kann auch sein, dass der Kraftort noch nicht einmal ein Ort ist – vielleicht ist es ja nur ein bestimmter Moment, in dem man zum Beispiel den Sternenhimmel und damit das Universum besonders gut sieht.

Quer 19+ besuchte sechs Menschen aus dem Landkreis, um einen Einblick zu bekommen, wie sich der Begriff „Kraftort“ für sie definiert. Wir erfuhren von Schicksalen und deren Bewältigung, viel über Perspektiven, Gedanken, Sicherheit und Unsicherheit, wir bekamen Geschichten und Legenden erzählt und hörten immer wieder, dass ein „Krafttier“ ebenso gut hilft wie ein Kraftort. Was wohl die meisten Menschen gemeinsam haben: Ohne einen starken persönlichen Kraftort ist es extrem schwer, wenn nicht gar unmöglich, die Zeit der Pandemie auch mental einigermaßen unbeschadet zu überstehen.



„Jack ist mein Lebensretter.“


Woher nimmt diese Frau die Kraft für die vielen Kämpfe, die sie in ihrem Leben schon durchgestanden hat? Vielleicht hat Gaby Grabmair dabei so viel erlebt, dass sie keine Lust mehr hat, Energie für Versteckspiele oder das Aufrechterhalten einer Fassade aufzubringen. Den Mut, alle Fragen so schonungslos offen zu beantworten, hätte man selber auch gerne. Nicht alles, was die 56-Jährige erzählt, muss seinen Niederschlag im Text finden. Aber die Informationen helfen dem Gegenüber, den Hintergrund zu sehen und vieles von dem, was Grabmair berichtet, besser zu verstehen. Getroffen haben wir uns zum ersten Mal vor knapp 15 Jahren, als sie ihren Sohn Marcus in den Judoverein brachte. 2017 porträtierten wir Marcus in der Frühjahrsausgabe von Quer 19 aus Anlass einer Ausstellung, die sich um das Thema Inklusion drehte. Grabmair hat zwei Söhne mit autistischen Störungen, die sie mit großer Fürsorge umhegt. Dazu kommen noch in nicht zu geringem Umfang weitere Ereignisse im privaten Umfeld, die man euphemistisch als „Prüfungen“ bezeichnen könnte.

Und als wäre das alles noch nicht genug, erhielt Grabmair im vorletzten Jahr auch noch die Diagnose Brustkrebs. Damals ahnte noch niemand etwas von der heraufziehenden Pandemie. Die Krebs­therapie begann im Sommer 2019, im Januar und Februar 2020 wurde die Behandlung mit Bestrahlungen abgeschlossen, danach schloss sich eine drei­wöchige Reha in Passau an. Doch wie soll man sich er­holen, wenn während der „Rehabilitation“ die Pandemie ausbricht, die Patienten nur noch Abgepacktes bekommen und es keine Möglichkeiten gibt, zum Beispiel bei Museumsbesuchen oder ganz allgemein mithilfe von „Kultur“, in welcher Darreichungsform auch immer, abzuschalten. Wenn die einzige Möglichkeit einsame Spaziergänge sind – gut für die Gesundheit, aber sicher keine ideale Voraussetzung, um für ein paar Stunden nicht an die Krankheit zu denken. In ihren Beruf als Alten­pflegerin konnte Grabmair auch nach der Reha nicht mehr zu­rückkehren, da sie seit der Chemotherapie Taubheitsgefühle in den Extremitäten hat. Dazu kam dann wieder einmal die Sorge um den Ältesten, der nach dem Ende seiner Schulzeit in einer betreuten Wohngemeinschaft in Pfaffenhofen lebt. „Marcus durfte zehn Wochen lang nicht arbeiten und nur zum Einkaufen raus. Wir konnten uns nur einmal pro Woche mit Abstand sehen. Das war schlimm für ihn. Erst nach diesen zehn Wochen durfte er zweimal im Monat nach Hause.“

Inzwischen arbeitet Marcus wieder (bei Regens Wagner in Hohenwart). Tobias, der jüngste Sohn (dessen autistische Störung weit weniger stark ausgeprägt ist), besucht die Anna-Kittenbacher-Schule in Pfaffenhofen – und auch diese heilpädagogische Bildungseinrichtung wurde Ende 2020 auf Schule daheim umgestellt. Wie funktioniert das Homeschooling an einer Einrichtung, in der Kinder mit besonderem Förderbedarf unterrichtet werden? Gaby Grabmair lacht, denn gefördert wurde in dem Fall sie selbst: „Das klappte gut, denn ich hab von meinem Sohn gelernt. Der hat mit mir die Webcam im Internet bestellt und sie dann selber installiert. Ich war da nur Zuschauerin. Ich bin sehr stolz auf ihn, weil er sich trotz aller Einschränkungen richtig durchbeißt und das Homeschooling sehr gut be­wältigt.“


Zwischen all diesen Kämpfen und Sorgen sind die Runden mit Jack zur wichtigsten Routine im Leben von Gaby Grabmair geworden.


Den Hund kaufte sich die Familie vor neun Jahren, eigentlich für die Kinder. Vom Wohnhaus der Grabmairs in Affalterbach sind es nur ein paar Schritte bis zur Ilm, mindestens dreimal täglich sind Frau und Hund auf den Wegen und Trampelpfaden am Fluss und rund um die Weiher im Ilmtal unterwegs. Ein gut eingespieltes Team, wobei man den Eindruck hat, dass der Golden Retriever etwas eigensinniger ist und im Prinzip den Takt vorgibt. Wenn am Weg ein altes Stück Holz liegt, das sicher schon jahrelang darauf wartet, von einem kräftigen Hundegebiss zermalmt zu werden, erledigt Jack den Job mit stoischer Ruhe. Da muss frau sich eben gedulden. Und warten. Es kann auch dauern, ehe ein Mausloch ausreichend lange inspiziert ist. Als in einiger Entfernung eine Gruppe Rehe vorbeirennt, scheint der erfahrene Hund genau zu wissen, dass Hinterherjagen nichts bringt, Jagdinstinkt hin oder her: Die Rehe sind zu weit weg und viel zu schnell. „Jack war mein Lebensretter, ohne ihn hätte ich die schwierigste Zeit nicht durchgehalten“, lobt Gaby Grabmair ihre Kraftquelle und berichtet, wie sich der Hund immer neben sie gelegt habe, als sie sich erschöpft von der Chemotherapie oft hinlegen und ausruhen musste. Als wollte Jack sie trösten. Vielleicht kann Grabmair ihrem vierbeinigen Partner ein wenig davon zurückgeben, kurz nach unserem Treffen steht für ihn ein kleiner chirurgischer Eingriff bei einem Tierarzt in Pfaffenhofen an.

Hofft Gaby Grabmair auf ruhigere Tage? Es wäre ihr zu wünschen. Aber vermutlich hat das Leben sie gelehrt, vorsichtig zu sein. „Man muss immer kämpfen“, sagt Grabmair zum Abschied. „Für mich ist das
normal.“ Aus ihrem Mund hört sich das schon fast optimistisch an.



„Die Regelmäßigkeit ist ein großer Vorteil.“


Hat ein Geistlicher, der in der spirituellen Gemeinschaft eines Klosters lebt, auch noch spezielle „Kraftorte“, um aufzutanken und Energie zu schöpfen? Ist ein altehrwürdiges Kloster mit einer Geschichte, die kontinuierlich bis ins Hochmittelalter zurückreicht, nicht per se ein Kraftort, dessen Aura dafür sorgt, dass sich Menschen, die hier leben und beten, be­hütet fühlen und irgendwie unerschütterlich? Das würde vielleicht
naheliegen, doch eine derartige Betrachtungsweise erwartet wohl zu viel von den Menschen. Das Kloster Scheyern war schon alt, als die Pest Europa verwüstete, und noch viel älter, als die Spanische Grippe vor rund 100 Jahren um die Welt fegte. Aber die Erinnerung daran, wie viele extreme Zeiten, auch Pandemien, das Kloster schon mehr oder weniger unbeschadet überstanden hat, hilft eben auch nicht viel weiter, wenn man sich einsam fühlt oder nur eingeschränkt, weil das gewohnte Leben in der Gemeinschaft plötzlich unterbrochen wird von etwas Großem, das die ganze Welt praktisch von einem Tag auf den anderen auf den Kopf stellt. Warum sollte es Benediktinermönchen da anders ergehen als Menschen, die außerhalb der Klostermauern leben? Es ist ja nur eine Selbstverständlichkeit, dass es auch in einer Klostergemeinschaft „menschelt“, selbst wenn die Mönche viel Kraft aus ihrem Glauben ziehen.

So alt das Kloster auch sein mag, es gibt doch immer wieder etwas Neues, wie Pater Wolfgang schmunzelnd berichtet: „Ich bin der erste Mönch in Scheyern, der aus Mecklenburg kommt.“ Was in der Welt außerhalb des Klosters immer häufiger anzutreffen ist, gibt es auch unter jüngeren Ordensleuten häufiger: Eine gebrochene Biografie, die in diesen Fällen erst auf Umwegen ins Kloster geführt hat. Pater Wolfgang ist gelernter Krankenpfleger, hat eine Weile in dem Beruf gearbeitet und wurde dann Mönch – was dem Interviewer wieder einmal die spontane Erkenntnis eigener Wissenslücken beschert: Hat es in der DDR, die von Westdeutschen in Bezug auf die Konfessionalität mangels genauerer Kenntnis als „protestantisch“ einsortiert wird, auch katholisches Klosterleben gegeben? Ja, hat es, bestätigt Pater Wolfgang. Aber wie das im Detail aussah, ist ein ganz anderes Thema. Später trat er aus dem Kloster aus und arbeitete als Gemeindepfarrer. Mit 50 Jahren beschloss der Priester, sich noch einmal neu zu orientieren und wieder nach Ordensregeln zu leben. So kam er vor etwa vier Jahren in die Benediktinerabtei Scheyern.

Die Pandemie, so hat es Pater Wolfgang (der sich in „normalen Zeiten“ unter anderem um das Gästehaus kümmert) wahrgenommen, habe vordergründig zwei Auswirkungen auf das klösterliche Leben gehabt: „Einerseits gibt es dadurch keine Veranstaltungen mehr und wir können im Kloster keine Gäste beherbergen. Also sind die Tage viel ruhiger geworden, was sich wiederum auf das Gemeinschaftsleben ausgewirkt hat.“
Am Beginn der Pandemie habe es auch unter den Mönchen eine große Unsicherheit gegeben, viele hätten sich gefragt, was da auf sie zu­komme. Danach machten die Klosterbrüder offenbar das Gleiche wie
Millionen andere Menschen: Salopp ausgedrückt räumten sie erst einmal auf. Pater Wolfgang:


„Wenn man plötzlich mehr Zeit zur Verfügung hat, überlegt man sich, was zuvor liegengeblieben ist und erledigt das dann.“


Weil der Benediktinermönch vor Beginn der Pandemie auch in der Krankenhausseelsorge tätig war und überdies ja gelernter Krankenpfleger ist, kam er im Frühjahr 2020 schnell zu einer neuen Tätigkeit: Er arbeitete vier Monate lang in der Corona-Aufnahmestation im Kreiskrankenhaus mit, ehe diese aufgrund einer Umstrukturierung aufgelöst wurde. Weil sich der Pater bereit erklärte, „auch an anderer Stelle mitzuarbeiten, wenn ich gebraucht werde“, gehört er seitdem zum Team des Testzentrums in Pfaffenhofen und hilft dort regelmäßig aus.

Den großen Vorteil der klösterlichen Gemeinschaft sieht Pater Wolfgang im vorgegebenen Takt: „Zu unserem Leben gehört eine gewisse Regelmäßigkeit. Das bewährt sich in so einer Lebenssituation. Dieser strukturierte Tagesablauf mit festen Zeiten für das Gebet und die gemeinsamen Mahlzeiten ist schon sehr hilfreich, denn damit hat sich das Leben bei uns nicht so stark verändert wie außerhalb.“ Trotzdem, gibt der Benediktiner zu bedenken, seien auch Mönche nicht vor einem „Lagerkoller“ gefeit, wenn eben auf der anderen Seite willkommene Akzente im geregelten Alltag wie die Besucher im Gästehaus oder Veranstaltungen fehlten.


„Die Gespräche in der Gemeinschaft werden dadurch intensiver, was auch manches Konfliktpotenzial sichtbar werden lässt.“


Wobei das sicher nicht so ausgeprägt sei wie außerhalb des Klosters, beispielsweise in Familien mit kleinen oder schulpflichtigen Kindern, deren gewohnter Tagesablauf aufgrund der Einschränkungen komplett durcheinandergeraten ist. Er selbst hat, soweit das möglich war, drei oder vier Menschen, die ihm wichtig sind, auch in den Pandemiemonaten regelmäßig ge­troffen:


„Mir waren diese persönlichen Begegnungen sehr wichtig, weil sie mich getragen haben.“


Hat ein Geistlicher, der in der spirituellen Gemeinschaft eines Klosters lebt, auch noch spezielle „Kraftorte“, um aufzutanken und Energie zu schöpfen? Im Fall von Pater Wolfgang sind es einerseits auch „Haustiere“, um die er sich regelmäßig kümmert: Die gackern in einem parkähn­lichen Garten gleich neben der Basilika und beschenken die Klosterbrüder jeden Tag mit frischen Frühstückseiern. Die Hühner und ihr Chef, der laut kräht, als Pater Wolfgang das Tor zum Park öffnet, leben jetzt in Volieren. Einerseits ist ja wegen der Vogelgrippe Stallpflicht angeordnet und an­dererseits, weil in der Vergangenheit der eine oder andere Raubvogel wenig Respekt vor Klosterhühnern zeigte und den Bestand dezimierte.

Und dann sorgt Pater Wolfgang noch für einen überraschenden Moment – aber nur, weil man sich noch nie einen Benediktinermönch in Lauf klamotten vorgestellt hat. Der Naturliebhaber erzählt, seine Leidenschaft sei das Laufen, auch am Morgen vor unserem Treffen hat der Pater im Scheyrer Forst eine schnelle Runde an der frischen Luft absolviert. Eigentlich sei er früher nicht sehr sportlich gewesen. Aber ein Arzt habe ihm geraten, wegen seiner Pollenallergie zu laufen, was sich für ihn zunächst einmal widersinnig angehört hat: „Doch es hat ge­holfen. Wenn ich regelmäßig laufe, geht es mir viel besser.“ Pater Wolfgang bezieht das auf beides – Körper und Geist. Es ist eben ein außergewöhnlicher Kraftort: Das Kloster mit 900-jähriger Geschichte und angeschlossenen Laufstrecken im Klosterwald.



„Von oben betrachtet ist vieles gleich nur noch halb so wild.“


Als ich meiner Freundin Katrin von der Idee erzähle, für das Landkreismagazin Quer19+ unterschiedlichste Menschen zu ihren Kraftorten im Landkreis zu befragen, ahne ich noch nicht, dass vor mir meine nächste Interviewpartnerin steht. Unsere regelmäßigen „Mädelsabende“ sind der Pandemie zum Opfer gefallen, daher begleitet mich Katrin noch häufiger als sonst bei Wind und Wetter auf den abendlichen Gassirunden mit meinem Hund. Meistens marschieren wir ohne Ziel  einfach drauflos – und dann verschlägt es uns immer wieder an Plätze, die wir überhaupt nicht „auf dem Schirm“ gehabt haben.

So auch, als wir beide plötzlich – durch Hopfengärten spazierend – kurz vor Fahlenbach stehen bleiben, sie auf eine Anhöhe hoch über dem Dorf deutet und sagt: „Weißt du, dass ich dort oben vor über zehn Jahren schon mit meinem damaligen Freund gesessen bin? Es lief nicht gut zwischen uns und eigentlich wollten wir uns trennen. Dann waren wir an dem Platz, haben eine Zeit lang nichts gesagt und schließlich beschlossen, es nochmal zu versuchen.“

Die Beziehung hat zwar nicht gehalten, aber für Katrin war seitdem klar: Schwierige Situationen lassen sich von oben betrachtet besser meistern. Immer wieder einmal kommt sie von da an zum Fahlenbacher Dorfblick. Vorrangig, um Abstand zu dem, was „da unten“ passiert, zu gewinnen. „Ich weiß, es klingt jetzt ziemlich nach einem Klischee“, beginnt sie zu erzählen, „aber von da oben aus betrachtet sind deine eigenen Befindlichkeiten dann auf einmal nicht mehr so riesengroß, wie du sie vielleicht zuvor eingeordnet hast.“

Diese Sicht auf die Dinge war vermutlich auch das, was ihr durch den ersten Lockdown geholfen hat. Frisch getrennt, auf einmal alleine in einer neuen Wohnung, Kontaktbeschränkungen und dann auch noch die Schließung von Schulen und Kindergärten – für die Erzieherin, die sich damit nicht einmal mehr mit ihrer Arbeit ablenken konnte, kam da einiges zusammen. „In der Zeit habe ich den Platz einmal mehr schätzen gelernt und auf eine gewisse Weise auch neu entdeckt“, erzählt sie.


Dass man von der versteckten Kuppe aus fast die ganze Hallertau überblicken kann, ist für Katrin Rank nicht das Ausschlaggebende an diesem Kraftort.


Bei ihr zählt in diesem Zusammenhang nicht unbedingt der Platz an sich, sondern vielmehr die Perspektive, die sie auch wieder zu sich selbst finden lässt. Für mich, die mit zerzausten Haaren und ehrlicherweise auch recht frierend an einem windigen Freitagnachmittag kurz vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn neben der Freundin steht, ist das Panorama beeindruckend. Lässt man den Blick schweifen, eröffnet sich linker Hand – in nordöstlicher Richtung – nicht nur die Sicht auf die Fahlenbacher Kirche, sondern man entdeckt Königsfeld, die Auhöfe und auch der Geisenfelder Kirchturm mit seiner Zwiebelspitze ist noch deutlich zu erkennen. Wer ganz genau hinschaut, der sieht sogar Umrisse von Vohburg. Auch die Ausläufer des Dürnbucher Forsts erspäht man von hier oben. Wenn man vom Dorfblick aus gen Osten schaut, erscheint neben Burgstall und Starzhausen auch Wolnzach auf der Bildfläche. Weiter im Süden ist das Rohrbacher Gewerbegebiet nicht zu übersehen, bevor der Blick weiter Richtung Pfaffenhofen zum Schweitenkirchener Windrad wandert. „Meistens spüre ich schon auf dem Weg hinauf, der über Feldwege und Hopfengärten führt, dass Schritt für Schritt alles, worüber ich mir zuvor den Kopf zerbrochen habe, klarer wird. Wenn ich dann oben stehe und den Blick in die Weite schweifen lasse, dann weiß ich für mich, dass alles einen tiefer verborgenen Sinn hat – und immer, wenn sich eine Tür schließt, auch irgendwo wieder eine neue aufgeht.“ So war es tatsächlich dann auch im ersten Lockdown – selbst der geschlossene Kindergarten hatte für sie schlussendlich etwas Gutes. Katrin, die eigentlich aus einem Hopfenbetrieb in Gebrontshausen bei Wolnzach stammt, konnte zu Hause tatkräftig mit anpacken. Die Saisonarbeiter aus Rumänien, die die Familie normalerweise unterstützen, fielen ja auch aus und so war man daheim um jede helfende Hand dankbar.



„Ein Ort, an dem die Gedanken fliegen können.“


„Natürlich kann man ohne Hund leben – es lohnt sich nur nicht.“ Dieses Zitat von Heinz Rühmann spricht jedem Hundebesitzer aus der Seele – bei anderen Menschen stößt es vermutlich eher auf Unverständnis oder mitleidiges Kopfschütteln. Ich selbst gehöre zur ersten Gruppe und würde Rühmanns Feststellung jeden Tag aufs Neue unterschreiben. Ohne meinen Hund hätte ich beispielsweise nie festgestellt, dass es wenige Meter von meinem Zuhause entfernt einen Ort gibt, von dem aus man bei schönem Wetter die Alpen sehen kann. Und ich wäre vermutlich nie mit meiner wesentlich jüngeren, ebenfalls hundebesitzenden Nachbarin Julia ins Gespräch gekommen. Somit wären wir auch nie gemeinsam mit ihrer Hündin Frieda an genau diesen Ort in der Nähe von Niederscheyern gelaufen, der auch für sie etwas ganz Besonderes ist. Obwohl das Thema Homeschooling, Digitalisierung der Schulen und Abi­turvorbereitung aufgrund der Pandemie im letzten Jahr häufig medial thematisiert und kommentiert wurde, interessiert mich der persönliche Erfahrungsbericht der 18-jährigen Abiturientin, schließlich befindet sie sich gerade mitten in der Prüfungsvorbereitung. Am Anfang der Pandemie sei sie noch sehr motiviert gewesen, erzählt Julia. Nach nun über einem Jahr fällt es ihr nach eigenem Eingeständnis schwer, diesen Ehrgeiz in allen Fächern an den Tag zu legen. Gewinne man stellenweise doch den Eindruck, manche Lehrer würden sich auf dem am Anfang der Woche gestellten Arbeitsauftrag ausruhen. Mitgenommen hat sie trotzdem einiges vom Schulstoff, einige Lehrer hätten einen guten Weg gefunden, Wissen zu vermitteln und Themen ansprechend aufzubereiten. In ihren Lieblingsfächern Wirtschaft, Mathe und Sport habe sie sowieso kein Problem, sich zum Lernen zu motivieren. „Eigentlich fühl ich mich fürs Abi gut vorbereitet“, sagt sie. Es sind andere Themen, die ihr letztes Schuljahr anders werden ließen, als man es sich als 18-Jährige vorstellt.


„Der Kontakt zu meinen Mitschülerinnen und Mitschülern, die man durch die verschiedenen Kurse ja nun erst richtig kennenlernt, fehlt mir sehr, auch das persönliche Verhältnis zu den Lehrkräften ändert sich. Und natürlich denkt man auch an die vielen Partys, die man verpasst, oder die Abschlussfahrt, die nicht stattfinden konnte.“


Doch nicht nur die soziale, auch die räumliche Isolation stellt zunehmend ein Problem für viele Menschen dar. Es ist ein Muster, das je nach individueller Situation variiert. „Es ist sehr schwer aus dem Schulalltag rauszukommen, wenn keine räumliche Trennung stattfindet. Oft liege ich auf dem Bett und nehme von dort aus an den Konferenzen teil – es ist zum Lernort geworden. Die Schule ist durch die ständige Präsenz der Mittelpunkt in meinem Leben, Abschalten zu Hause kaum möglich.“ Es ist zwar eine Binsenweisheit, dass Spazierengehen an der frischen Luft in solch einer Situation die beste Art der Pause ist, doch Julia gibt zu:


„Hätte ich mich vor einem Jahr zwischen Fernsehschauen und Spazierengehen entscheiden müssen, wäre meine Wahl ehrlich gesagt auf den Fernseher gefallen.“


Durch den Umzug in die eine neue Wohnung war es kurz nach Beginn des ersten Lockdowns möglich, dass sich Julia zusammen mit ihrer Mutter und Schwester endlich einen Traum erfüllen und einen Hund anschaffen konnten. Die fröhliche Mischlingshündin Frieda zog ein. „Die positive Resonanz, die man von ihr bekommt, ist einfach nur schön. Sie will gestreichelt werden, spielen oder albert herum.“ Automatisch hat sich mit Friedas Einzug auch die Problematik von Frischluft- und Bewegungsmangel erledigt. Und nicht nur das:


„Durch einen Hund ist man gezwungen, rauszugehen und sich Zeit für das Tier und sich selbst zu nehmen. Ich mache nun bewusst Pausen vom Lernen, habe eine Auszeit.“


Frieda und Julia erkunden jetzt gemeinsam die Natur, die vielen Wege durch die Wälder, die man von Niederscheyern aus erreichen kann. Doch Julias Lieblingsplatz, ihr Kraftort, befindet sich nicht auf einem der vielen Waldwege oder unter einem Baum. Es ist ein Wegabschnitt auf einem Hügel, der in nördlicher Richtung den Blick auf Niederscheyern und die Radlhöfe eröffnet, nach Süden hin ist die Sicht nur: weit. Sanfte Hügel, Wälder, Höfe und wenn man Glück mit dem Wetter hat, sieht man sie, klein, aber ganz deutlich – die Alpen. „Hier ist alles einfach so frei und offen, nicht so bedrängt wie im Wald.“ Tatsächlich verspürt man hier das Bedürfnis kurz stehen zu bleiben und sowohl dem Blick als auch den Gedanken die Weite und das Schweifen zuzuge­stehen. „Ich denke hier viel über die anstehenden Veränderungen nach, wie es nach der Schule weitergehen wird. Eigentlich habe ich meine Entscheidung getroffen und werde eine Ausbildung zur Physiotherapeutin anfangen. Durch den gesellschaftlichen Druck, mit dem Abitur in der Tasche studieren gehen zu müssen, kommen mir aber doch immer wieder Zweifel.“ Umso wichtiger ist es, einen Ort zu haben, an dem der Blick weit reicht, die Gedanken fliegen können und (fremde) Erwartungen fern sind. Am besten zusammen mit einem Hund wie Frieda, aus dessen bloßer Anwesenheit man so viel positive Energie schöpfen kann. Heinz Rühmann würde das bestimmt bestätigen.



„Wenn ein Zaun ein bisschen Freiheit bedeutet.“


Die Temperaturen liegen im unteren einstelligen Bereich, der Wind zeigt sich von seiner ungemütlichsten Seite und es schneit auf diese unangenehme Weise, die die Natur nicht in ein nettes Puderzuckergewand taucht, sondern sich sofort in kalte Nässe verwandelt. Kurzum – es ist wirklich kein Spielplatzwetter. Trotzdem stehen Kathrin und Flo auf dem kleinen Spielplatz in Reisgang und beobachten ihre dick eingepackten Zwillinge Lisa und Felix dabei, wie sie unbeirrt den Sandkasten mit mitgebrachten Spielzeuggefährten umbaggern.

Seit April 2020 arbeitet Kathrin als medizinische Fachangestellte in der Gynäkologie der Ilmtalklinik. Pünktlich zum ersten Lockdown, sodass sie mit einem Monat unbezahlten Urlaub in den neuen Job startete, um zunächst die Betreuung der Kinder und im Anschluss die Eingewöhnung bei der Tagesmutter zu übernehmen.


„Es war ein sehr komisches Gefühl, in der Probezeit direkt zu Hause zu bleiben. Man stellt sich viele Fragen – wie geht es weiter, wie sieht der Arbeitgeber die Situation mit meinen Kindern? Aber mir wurde total viel Verständnis entgegengebracht.“


Auch Flos Arbeitgeber, die Druckerei Humbach & Nemazal in Pfaffenhofen, zeigt sich in den ungewöhnlichen Zeiten flexibel und so konnte auch er seine Arbeitszeiten auf die Gegebenheiten und Öffnungszeiten der Notbetreuung anpassen, Spätschichten übernehmen oder sich einen Tag freinehmen.

Wenn man die beiden Dreijährigen beobachtet, wie sie mit roten Bäckchen und breitem Grinsen über den Spielplatz fetzen, kommt man um eine Frage nicht herum: Wie ist es denn so, zu viert zu Hause, bei schlechtem Wetter – wird es einem manchmal doch ein bisschen zu viel? „Natürlich!“, bestätigt der junge Vater ehrlich und lächelnd. „Die beiden sind oft nicht ausgelastet, ihnen ist langweilig und dann fällt ihnen freilich nur Blödsinn ein und sie schaukeln sich gegenseitig hoch! Es ist schon ein Vorteil, dass sie zu zweit sind. Zumindest für die beiden. Für uns manchmal nicht“, betont er mit einem Zwinkern. Zögerlich beschreibt Kathrin die Situation: „Der Medienkonsum ist schon ein bisschen gestiegen. Ich glaube, das ist aber bei jedem so!“ Ihr Mann bestätigt sie, räumt aber ein, dass selbst das früher oder später nicht mehr interessant genug sei für Lisa und Felix. Die Ehrlichkeit, die die beiden bei diesem Thema an den Tag legen, ist erfrischend und beruhigend gleichermaßen, vermitteln junge Eltern einander (sowohl in den sozialen Medien als auch im realen Leben) doch häufig ein völlig anderes Leben mit Kindern, in denen Stress, Überforderung, Resignation und der Fernseher keinen Platz haben.

Kathrin lebt ihre Ehrlichkeit auch auf ihrem privaten Instagram-Kanal. Dort zeigt sie auch mal Szenen aus ihrem Leben mit aufgeweckten Zwillings-Kids, in denen einige Packungen Teebeutel und deren akribische Zerlegung durch die Kinder den dramaturgischen Höhepunkt darstellen. Sie zuckt lächelnd mit den Achseln: „Manchmal bin ich einfach nur froh, in Ruhe kochen zu können. Wenn sie nichts Schlimmes anstellen und ich danach nur aufräumen muss, ist das schon in Ordnung. Hauptsache, sie sind eine halbe Stunde beschäftigt. Ich poste sowas ganz gerne mal, um zu zeigen, wie das Leben mit kleinen Kindern wirklich läuft. Nicht nur immer diese wunderbare Welt, in der alle in der Familie immer nur glücklich sind.“ Kathrin und Flo verneinen die Frage auf einen „eigenen“ Kraftort, sie sehen den kleinen Spielplatz, nur wenige Meter von ihrem Haus entfernt, als Kraftort für die Kinder. Der kleine Spielplatz hat mit Schaukel, Sandkasten, Wippe, Rutsche und Wipptieren alles, was das Kinderherz begehrt. Und durch den Zaun rundherum einen immensen Vorteil auch für Eltern. „Das bringt mich natürlich auch runter, wenn ich einfach mal stehen bleiben und die beiden laufen lassen kann. Denn sie können hier einfach nicht raus!“ Kathrin sieht es pragmatisch, dass das eigene Zuhause für Kinder in diesem Alter, in welchem Entdeckungswille und Energie schier endlos scheinen, schlichtweg langweilig ist. Die Sperrung der Spielplätze im letzten Jahr sei eine Katastrophe und für die damals erst zweijährigen Kinder völlig unbegreiflich gewesen. Umso schöner ist es nun zu beobachten, bis zu welcher immensen Höhe Felix sich bereits traut, das Klettergerüst zu erklimmen und wie Lisa mit ihrem Bruder, zwar zögerlich aber ehrgeizig, gleichziehen möchte.

Ganz am Ende, beim Verlassen des Spielplatzes fällt Kathrin doch noch auf, dass sie sehr wohl einen eigenen Kraftort hat, nur für sich.


„Ich gehe halt gerne arbeiten, das ist mein Kraftort.“


Eine ehrliche und schöne Aussage, die bei Weitem nicht jeder treffen kann. Möge das für Kathrin immer so bleiben.



Auf den Spuren des Seligen Bauern.


Nachdenken, sich rückbesinnen oder auch einfach einmal den Blick in die Ferne schweifen lassen, ohne den Alltag im Nacken sitzen zu
haben: Für Rainer Ott aus Vohburg ist der Galgenberg bei Menning weit mehr als ein Ort mit – zugegebenermaßen einer makabren – Geschichte. Insbesondere wenn es darum geht, klare Gedanken zu fassen oder eine wichtige Entscheidung zu treffen, radelt der Vohburger gerne den
kurzen Anstieg hinauf zur Herz-Jesu-Kapelle. Oben angekommen wird er zumindest bei gutem Wetter mit einer hervorragenden Aussicht weit über Vohburg hinaus belohnt. „Da auf dem Bankerl sitz ich dann“, erzählt er, und deutet auf eine hölzerne Bank, die zum Verweilen einlädt. „Oft ist hier kaum etwas los und man ist ganz für sich. Bei unserem ersten Schulausflug, am 27. Mai 1982 sind wir hierhergekommen“, erinnert sich Ott und schmunzelt, „jetzt könnt ihr euch ausrechnen, wie alt ich schon bin.“ Nicht nur für Rainer Ott hat der Galgenberg, dessen Name tatsächlich auf die Hinrichtungen zurückgeht, die hier zwischen 1618 und 1771 von der Vohburger Gerichtsbarkeit durchgeführt worden waren, eine besondere Bedeutung.

1950 wurde hier durch die Initiative des Menninger Landwirts Ludwig Ott (nicht verwandt oder verschwägert mit unserem Interviewpartner) eine Kapelle zu Ehren des Seligen Bauern Johann, der im 15. Jahrhundert gelebt hat, errichtet. Dort befinden sich auch heute noch Schriftstücke und Votivtafeln von ehemals kranken Menschen, die ihm dafür danken, dass er sie von ihrem Leid befreit und geheilt hat. Die Geschichte des Seligen Bauern von Griesham (oder Vohburg, beide Varianten sind geläufig) sei in der alten Herzogsstadt noch immer weit verbreitet, erzählt Rainer Ott. Der 45-Jährige, der bestens mit der Geschichte der Donaustadt vertraut ist, ist um Details nicht verlegen: „Der Selige Bauer Johann war ein sehr frommer Mensch. Nach schweren familiären Schicksalsschlägen, seine Frau und Kinder kamen ums Leben, vermachte er seinen Hof in Griesham der Kirche. Sein weiteres Leben wollte er zurückgezogen im Dürnbucher Forst nur noch dem Gebet und der Nächstenliebe widmen.“ Der Legende nach sei der mittellose Einsiedler eines Tages von Räubern überfallen, misshandelt und schließlich ermordet worden. Als man ihn fand, wiesen die Indizien auf einen Suizid hin. Nach damals üblichem Usus wurde der Leichnam des vermeintlichen Selbstmörders nicht auf dem Friedhof begraben, sondern auf dem Galgenberg verscharrt; Selbstmördern war kein Grab in geweihter Erde vergönnt.

Laut der Erzählung geschahen daraufhin eigenartige Dinge, als Passanten an der Richtstätte vorbeikamen: Blinde konnten wieder sehen,
Lahme wieder gehen, Aussätzige wurden rein. Diese Wunderheilungen wurden als Beweis für die Unschuld und Heiligkeit des frommen Johann gedeutet. Kurz darauf fasste man auch die beiden Räuber, die den Mord schließlich gestanden. Der Leichnam wurde daraufhin exhumiert und in der Spitalkirche beigesetzt. Heute ruhen die Überreste des Seligen Bauern von Vohburg in der Klosterkirche St. Anton.

In der Nähe der Hütte im Dürnbucher Forst wurde auf Veranlassung des aus Pfaffenhofen stammenden Pfarrers Franz Xaver Lettner 1820 eine Gedenksäule errichtet, die auch heute noch zu sehen ist – wenn auch um einige hundert Meter versetzt. In direkter Nähe zur B 300, die den westlichen Teil des Dürnbucher Forsts einmal von Nord nach Süd durchquert, ist die fünf Meter hohe Säule heute zu finden, genauer gesagt: kaum zu übersehen. Die Stille des Waldes allerdings sucht man an der Gedenkstätte vergebens. Unermüdlich rauschen Autos und Lkws vorbei und machen das Innehalten zu einem schwierigen Unterfangen.

Aber schon ein paar Schritte weiter eröffnet sich die Schönheit des Dürnbucher Forsts (eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Bayerns, das sich über den westlichen Teil des Landkreises Kelheim bis auf das Stadt- bzw. Gemeindegebiet von Vohburg und Münchsmünster erstreckt) in seiner gesamten Weitläufigkeit. Knapp 45 Quadratkilometer ist das Areal groß. Ähnlich wie es bereits vor 550 Jahren den
Seligen Bauern von Vohburg in den Forst zog, ist er auch heute für viele Menschen wieder ein Magnet, um die Stille zu genießen und zu sich selbst zu finden. Auch Rainer Ott, der hier ganzjährig gerne unterwegs ist, liebt es, das verzweigte Wegenetz zu erkunden. Ob zu Fuß oder mit dem Rad ist dabei egal und hängt vom Wetter ab oder der Jahreszeit. Denn der Vohburger ist auch ein passionierter Schwammerlsucher. „Ich genieße es jedes Mal aufs Neue, wenn ich hier herauskomme und um mich herum ist nur Natur“, schwärmt er. „Abschalten geht draußen einfach am besten.“ Selbst wenn mittlerweile immer mehr Ausflügler („Bis aus München!“) den Weg in den Forst fänden, gäbe es immer noch genügend Wege, um den Schönwetter-Wochenend-Wanderern auszuweichen und auf einem der schier unzähligen Wege und Pfade das Hier und Jetzt in vollen Zügen zu genießen und zumindest für einen Moment zu vergessen, was auf der Welt gerade passiert.